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In diesem Blogartikel geht es um das RDS – das Reizdarm-Syndrom. Und welche Verbindung zwischen Reizdarm-Syndrom und Histamin-Intoleranz besteht.
Was ist das Reizdarm-Syndrom?
Das sogenannte Reizdarm-Syndrom (RDS) zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, denn circa 20 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen – wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.
Zu den typischen Symptomen und Beschwerden zählen Bauchschmerzen, die häufig länger als 3 Monate anhalten. Diese sind oft im Unterbauch festzustellen und häufig krampfartig wechselnd zwischen mild und schwer.
Oft treten die Bauchschmerzen mit folgenden Begleiterscheinungen auf:
- Durchfall
- Verstopfung
- Blähungen und Blähbauch
- Magenschmerzen
- Übelkeit
- Schmerzerleichterung nach Stuhlentleerung
- unvollständige Stuhlentleerung
- Schleimbeimengung im Stuhl
Aber auch weitere funktionelle Störungen des Verdauungstraktes, wie Sodbrennen, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch oder Völlegefühl, treten öfter (als bei Gesunden) auf. Dazu kommt, dass sich das Reizdarmsyndrom nicht ausschließlich auf den Magen-Darm-Trakt beschränkt.
Betroffene sind/haben zusätzlich des Öfteren
- müde
- Rückenschmerzen
- Schlafstörungen
- Angstgefühle
- Nervosität
- Beschwerden im Blasenbereich
Es gibt vier Typen des Reizdarm-Syndroms:
- Diarrhö-Typ: Täglich mehr als drei Darmentleerungen
- Obstipations-Typ: wöchentlich weniger als drei Darmentleerungen
- Schmerz-Typ: Krampartige Schmerzen, die durch eine übermäßige Bewegung des Darms ausgelöst werden
- Meteorismus-Typ: Blähbauch
Wichtig zu wissen: Das Reizdarm-Syndrom ist zwar unangenehm und kann teilweise die Lebensqualität einschränken, ist jedoch nicht gefährlich. Allein das Reizdarmsyndrom erhöht nicht das Risiko für gefährliche Krankheiten.
Welche Ursache(n) hat das Reizdarm-Syndrom?
Eine genaue Ursache des Reizdarm-Syndroms ist nicht bekannt, es spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es liegen strukturelle und funktionelle Veränderungen im Magen-Darm-Trakt vor, besonders im Darmnervensystem. Die Symptome des Reizdarms können auch durch Stress verschlimmert werden, da das zentrale Nervensystem eng mit dem Nervensystem des Magen-Darm-Traktes zusammenhängt.
Eine unentdeckte Nahrungsmittelunverträglichkeit, wie zum Beispiel häufig Fructose oder Histamin, aber auch eine Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) oder eine Darmflora-Dysbiose können eine Ursache für das RDS darstellen.
Denke daran: Auch, wenn der Reizdarm durch Stress getriggert werden kann, ist es ein echtes körperliches Symptom und keine psychische Einbildung!
Das Reizdarm-Syndrom und die Histamin-Intoleranz
Laut einer Studie reagieren etwa 60 Prozent der Betroffenen eines Reizdarm-Syndroms auch auf Histamin in Lebensmitteln!
Das kann daran liegen, dass ein gereizter Darm das histamin-abbauende DAO-Enzym in seiner Funktion einschränkt. Somit kann es zu histaminbedingten Symptomen kommen, wie weiter oben schon aufgelistet.
Eine Histamin-Intoleranz kann eine Begleitscheinung eines Reizdarms sein. Andersherum kann aber auch eine unentdeckte Nahrungsmittelunverträglichkeit (häufig Fructose oder Histamin) oder auch eine Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) sowie eine Darmflora-Dysbiose die Ursache für das RDS sein.
Wissenswert: Eine histaminarme Ernährungsweise kann die Beschwerden des Reizdarms verringern!
Und bei anderen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa kann auch eine Histamin-Intoleranz entstehen oder als Begleiterscheinung auftreten. Auch hier kann eine histaminreduzierte Ernährung unterstützend wirken.
Die Diagnose des Reizdarm-Syndroms
Da es keinen spezifischen Test gibt, erfolgt die Diagnose des Reizdarmsyndroms durch eine Ausschlussdiagnose. Diese kommt Dir vielleicht schon von der Histamin-Intoleranz bekannt vor. Wichtig ist, bei Deinem Arzt oder Deiner Ärztin organische Erkrankungen auszuschließen, mittels Laboruntersuchungen, Ultraschall und Spiegelungen.
Die Therapie des Reizdarm-Syndroms
Es gibt drei Formen der Therapie des Reizdarmsyndroms: eine low-FODMAP-Ernährung, Probiotika und eine Darmkur/Darmsarnierung. Grundsätzlich hilft bei Beschwerden jedoch erstmal Wärme und Entspannungstechniken, wie Yoga oder Meditation.
Die low-FODMAP-Ernährung
Zur Beschwerdeverbesserung wird häufig eine low-FODMAP-Ernährung eingesetzt. FODMAP steht für fermentierte Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole. Es sind also Zucker, die mit der Nahrung aufgenommen werden und im Dickdarm von den Bakterien vergoren werden. Durch die entstehenden Gase bei der Fermentierung (Gärung) kommt es zu den Beschwerden. Aus diesem Grund wird empfohlen, auf eine low-FODMAP-Ernährung zu achten.
Meiden solltest Du z.B.:
- Äpfel
- Kirschen
- Mango (1)
- Datteln
- Kuhmilch
- Honig
- verarbeitetes Fleisch
- Weizen
Bei dieser Ernährungsform gehst Du ähnlich vor wie bei der Ausschlussdiagnose der Histamin-Intoleranz: Du meidest für ca. 8 Wochen FODMAP-reiche Lebensmittel. Haben die Beschwerden nachgelassen, kannst Du nach und nach verschiedene Lebensmittel wieder ausprobieren und langsam einführen.
Du findest in unserem Onlinekurs HistaPower-Kur nochmal ein ausführliches Dokument zum Download mit Erklärungen, Listen und FODMAP-konformen Rezepten.
Quellen
Scientists reveal mechanism that causes irritable bowel syndrome
FODMAP-Info
Darmgesundheit und Immunsystem
Magendarmliga Schweiz (2014): Reizdarmsyndrom.