Das erwartet Dich auf dieser Seite
- 1 Die Fruchtzuckerunverträglichkeit erklärt:
- 2 Typische Symptome nach dem Verzehr von fructosehaltigen Lebensmitteln bei einer Fructose-Intoleranz bzw. Fructose-Malabsorption
- 3 Mögliche Ursachen einer Fructose-Malabsorption
- 4 Mögliche Folgen einer Fructose-Malabsorption
- 5 Testmöglichkeit/Diagnose
- 6 Fructose-Intoleranz und Histamin-Intoleranz: persönliche Tipps und Anregungen
- 7 HistaPower-Kur-Onlinekurs
- 8 *Quellen
Eine Histamin-Intoleranz kommt leider selten allein. Eine Fructose-Intoleranz bzw. Fructose-Malabsorption ist die häufigste Begleiterscheinung der Histamin-Intoleranz, noch vor der Gluten- und Laktose-Unverträglichkeit.
Aktuell sind in Deutschland ca. 30% der Kinder und ca. 20% der Erwachsenen betroffen.
In diesem Blogartikel erfährst Du etwas über die typischen Symptome dieser Unverträglichkeit, mögliche Ursachen, Folgen und auch Diagnose– und Test-Möglichkeiten. Jeanine aus dem HistaFit-Team leidet selbst neben der Histamin-Intoleranz an einer Fructose-Intoleranz und berichtet über ihren Weg.
Die Fruchtzuckerunverträglichkeit erklärt:
Kurzbeschreibung:
Eine Fructose-Intoleranz beschreibt im Grundlegenden eine begrenzte bzw. zu niedrige Aufnahmekapazität von unter 25g Fructose pro Stunde. Diese wird durch eine Transportstörung ausgelöst.
Anders als bei der Histamin-Intoleranz wird Fructose nicht über ein Enzym abgebaut, sondern über ein Transportprotein – dem GLUT-5-Transporter. Seine begrenzte Aufnahmekapazität kann durch die zusätzliche Aufnahme von Sorbit in der Nahrung zusätzlich gehemmt werden. Stoffe wie L-Alanin, L-Glutamin und L-Prolin können wiederum die Aufnahme von Fructose fördern. Außerdem kann die gleichzeitige Aufnahme von Glukose den Fructoseabbau fördern.
Wenn das Transportprotein gestört ist, wird die Fructose zunächst nicht absorbiert, sondern gelangt in den Dickdarm. Hier wird es dann von den Dickdarmbakterien verstoffwechselt. Durch diesen Prozess werden Gase gebildet, die verschiedene Symptome auslösen können.
Typische Symptome nach dem Verzehr von fructosehaltigen Lebensmitteln bei einer Fructose-Intoleranz bzw. Fructose-Malabsorption
- Blähungen & Blähbauch
- Übelkeit
- Stuhlunregelmäßigkeiten
- weicher Stuhl & Durchfall
- Kopfschmerzen
- Akne & Hautrötungen
- extreme Müdigkeit
- niedrige Eisenwerte
Mögliche Ursachen einer Fructose-Malabsorption
- Magen-Darm-Erkrankungen/virale Infekte
- Dysbiose der Darmflora (Ungleichgewicht der Darmbakterien)
- genetische Disposition (Hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI) = genetischer Defekt)
- bestimmte Medikamente
Mögliche Folgen einer Fructose-Malabsorption
- Nährstoffmängel (z.B. Folsäure und Zink)
- Immunschwäche
- Blutarmut
Testmöglichkeit/Diagnose
Die Fructose-Malabsorption kann mittels eines H2-Atemtests diagnostiziert werden. Zudem ist es sinnvoll, begleitend ein 7-Tages Ernährungs-Symptom-Tagebuch zu führen, um die Diagnose zu sichern und um einen „Fructoseüberhang“ als Ursache der Beschwerden auszuschließen.
Für eine sichere Diagnose nutze gerne unsere kostenlose Vorlage für das Ernährungs-Symptom-Tagebuch.
Fructose-Intoleranz und Histamin-Intoleranz: persönliche Tipps und Anregungen
Auch ich, Jeanine vom HistaFit-Team, bin neben der Histamin-Intoleranz von einer Fructose-Intoleranz betroffen.
Vor zwei Jahren habe ich die Diagnose Histamin-Intoleranz bekommen und meine Ernährung auf histaminarme Lebensmittel umgestellt. Dennoch hatte ich nach vielen Mahlzeiten, vor allem nach dem Frühstück mit viel Obst, immer wieder Verdauungsbeschwerden.
Ich habe eine Zeit lang ein Ernährungstagebuch geführt und meine Heilpraktikerin hat damals den Verdacht einer Fructose-Intoleranz geäußert.
Bei einem Gastroenterologen habe ich daraufhin einen H2-Atemtest auf Laktose- und Fructose-Intoleranz gemacht und die Diagnose erhalten.
Daraufhin habe ich mich für einige Wochen streng fructosearm ernährt, um meinen Darm zu entlasten. Mit der Zeit war ich total verunsichert und habe gedacht, ich sollte nun lieber gar kein Obst und Gemüse mehr essen. Hinzu kam natürlich auch die Histamin-Intoleranz und die damit verbundenen Einschränkungen, sodass ich sehr frustriert und verzweifelt war.
Ich habe begonnen, viel im Internet nach fructosearmen Alternativen zu recherchieren und gemerkt, dass es auch viele histaminarme und fructosearme Lebensmittel gibt. Das hat mir geholfen, meine Ernährung nicht nur als Einschränkung zu erleben und meinen Blickwinkel zu ändern.
Mittlerweile koche ich mir leckere histaminarme und fructosearme Gerichte und passe Rezepte so für mich an, dass ich auch ein selbstgebackenes Stück Kuchen genießen kann. Meine Toleranzgrenze hat sich im Zeitverlauf erhöht, sodass ich wieder einiges an Obst und Gemüse essen kann.
Seit einigen Wochen mache ich nun unsere DarmFit-Kur von HistaFit, da die Ursache meiner Histamin- und Fructose-Intoleranz vermutlich auf eine starke Darmflora-Dysbiose zurückzuführen ist.
Hier habe ich noch ein paar Tipps für Euch:
- Iss weiterhin Obst und Gemüse in den von Dir tolerierten Mengen, da diese Lebensmittel viele Nährstoffe enthalten, die für den Körper und den Darm wichtig sind.
- Achte bei den Lebensmitteln nicht nur auf den Fructosegehalt, sondern auf ein ausgewogenes Fructose-Glukose-Verhältnis. Glukose erhöht die Aufnahme von Fruchtzucker im Darm.
- Achte auf den Sorbitgehalt der Lebensmittel, da Sorbit die Aufnahme von Fructose im Darm hemmt.
- Bestimmte Lebensmittel, vor allem Obst, wird häufiger besser vertragen, wenn man es vorher erhitzt. So kann zum Beispiel auch ein fructosehaltiger Apfel in kleinen Mengen verträglich sein.
- Kartoffeln werden je nach Ausprägung der Fructose-Intoleranz häufig auch nicht so gut vertragen. Daher lege ich die Kartoffeln 24 Stunden vor dem Verzehr in Wasser ein. So kannst Du die Verträglichkeit steigern.
- Gerade bei Fructose-Intoleranz macht die Menge das Gift – kleine Mengen werden in der Regel gut vertragen. Wenn ich morgens schon relativ viel Fruchtzucker gegessen habe, achte ich darauf, den restlichen Tag eher fructosearm zu essen, um Beschwerden vorzubeugen.
- Probier immer mal wieder neue und fructosereichere Lebensmittel in kleinen Mengen aus und finde Deine Toleranzgrenze. Sie kann sich auch im Lauf der Zeit erhöhen.
Wenn Du wissen möchtest, welche Intoleranzen noch im Zusammenhang mit einer Histamin-Intoleranz stehen können, schau Dir unseren Onlinekurs „HistaPower-Kur – Histamin-Intoleranz erkennen und ganzheitlich behandeln“ an.
*Quellen
1. Rehner G, Daniel H. Biochemie der Ernährung. 2. Auflage. Spektrum Verlag, Heidelberg Berlin (2002)
2. Jain NK, Rosenberg DB, Ulahannan MJ et al. (1985) Sorbit intolerance in adults. Am J Gastroenterol 80: 678–681
3. Harms HK (2003) Was ist eine Fruchtzuckerunverträglichkeit des Darms oder inkomplette Fruchtzuckerabsorption? DZG Aktuell 3: 16f
4. Mahraoui L, Takeda J, Mesonero J et al. (1994) Regulation of expression of the human fructose transporter (GLUT5) by cyclic AMP. Biochem J 301: 169–175
5. Heepe F. Diätetische Indikationen – Basisdaten für die interdisziplinäre Ernährungstherapie. Springer, Heidelberg (2002)
6. Young K, Choi MD, Fredrick C et al. (2003) Fructose intolerance: an under-recognized problem. Am J Gastroenterol 98: 1348–1353
7. Born P (2007) Carbohydrate malabsorption in patients with non-specific abdominal complaints. World J Gastroenterol 21: 5687–5691
8. Koletzko S (2006) Wenn Zucker krank macht: Maldigestion und metabolische Unverträglichkeiten. Aktuel Ernaehr Med 31 (Suppl 1): 68–75